Prinzipien der Osteopathie

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Leben bedeutet in Bewegung zu sein.

Wenn man sich vor Augen führt in welchen Maß wir von willkürlichen (z.B. Gehen, Schreiben, Sprechen,…) und unwillkürlichen Bewegungen (Atmung, Verdauung, Herzschlag,…) abhängig sind, erkennen wir die Grundprinzipien der Osteopathie. Wenn wir z.B. den Fuß heben setzen wir eine muskuläre Kette bis zu den Schultern in Bewegung. Die Bewegung eines Körpersystems sorgt für eine Bewegung in einem anderen System.

In der Osteopathie versucht man gestörte Bewegungsketten durch manuelle Techniken wieder herzustellen, damit die Bewegung in seiner natürlich Form (wieder) möglich ist.

  1. „Die Struktur bestimmt die Funktion, und die Funktion formt die Struktur“.

Einzelne Körperstrukturen, wie z.B. Muskeln, Knochen und Organe definieren sich über ihre eigene Funktionalität. Wird ein Muskel regelmäßig beansprucht führt das zu einem Wachstum. Führt er seine „Funktion“ hingegen nicht mehr aus „verkümmert“ er und kann aufgrund seiner veränderten Struktur seine Funktion nur noch eingeschränkt gewährleisten. Als Osteopath versucht man diese Struktur und Funktionsveränderungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.

  1. Die Rolle der Arterie

Gewebe, damit es einwandfrei funktionieren kann, muss zu jeder Zeit ausreichend versorgt werden. Die Versorgung mit sauerstoffreichem Blut sowie der Abtransport  von sauerstoffarmen Blut im Gewebe spielen dabei eine große Rolle. Erst die Ver- und Entsorgung von beeinträchtigen Gewebe sorgen für die nötige Regeneration. In der Osteopathie werden manuelle Techniken eingesetzt um ebendiesen Transport von Blut anzuregen und zu verbessern.

  1. Die Fähigkeit zur Selbstheilung

Das kontinuierliche Reagieren unseres Körpers auf interne und externe Einflüsse setzt eine Reaktionsfähigkeit unseres Systems voraus. Verfügt unser Körper über diese Ressourcen der Anpassung sprechen wir von Gesundheit. Es besteht also die Möglichkeit auf Reize zu reagieren. Ein gebrochener Knochen z.B. wird durch die Fähigkeit der Knochenneubildung versuchen sich selbst wieder zu stabilisieren. Fehlt aber diese Eigenschaft kann es zu Beschwerden oder Problemen kommen. Die Fähigkeit des Körpers auf dieses Ungleichgewicht zu reagieren nennt man Selbstheilungskräfte. Auch in der Schulmedizin wird dieser Begriff benutzt, ohne eindeutige Definition jedoch. Als Osteopath versucht man den Körper in seiner Fähigkeit zur Selbstheilung zu unterstützen. Die Wiederherstellung der Beweglichkeit, sowie die uneingeschränkte Versorgung spielen dabei eine wichtige Rolle um die Selbstheilung möglich zu machen.

  1. Der Körper als untrennbare Einheit

Nur als Einheit kann der Körper seine Funktionen ausführen. Wechselseitige Beziehungen und ein harmonisches Zusammenspiel ermöglichen die Funktion im Ganzen. Jede einzelne Struktur hängt anatomisch, sowie physiologisch direkt oder indirekt mit jedem anderem Körpersystem zusammen. Hier spielt unser Fasziensystem eine zentrale Rolle. Dünne Bindegegewebshüllen die miteinander in Kontakt stehen und den Körper erst als eine Einheit zusammenfügen. Faszien sind in der Lage Spannungen zu übertragen und können somit auf mehrere Körpersysteme gleichzeitig Einfluss nehmen. In der Osteopathie versucht man den Spannungszustand im Fasziensystem durch Techniken mit der Hand positiv zu beeinflussen.

Osteopathie zielt also darauf ab durch manuelle Techniken das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Sie basiert auf dem Prinzip, dass Struktur und Funktion eng miteinander verbunden sind. Osteopathen betrachten Körper und Geist als Einheit und suchen nach Ursachen von Beschwerden, anstatt nur die auftretenden Symptome zu behandeln.